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Das Evangelium der Essener

Das Evangelium der Essener

Die Ewige Bestimmung ist der Kern der biblischen Botschaft von Noah über Mose und Jesaja bis Jesus. Sie besteht wesentlich in der Richtschnur des freien Willens, welche jedes Lebewesen vor Gewalt schützt. Die bisherigen Blogartikel haben dies etabliert. Soweit ich sehe, gibt es im Umfeld des Neuen Testamentes nur einen Text, der dies so klar und deutlich bestätigt: das Evangelium der Essener.

Wahrheit oder Fälschung

Gefunden und übersetzt wurde das Evangelium der Essener durch den ungarischen Gelehrten Dr. Edmond Bordeaux Székely. Nach eigenen Angaben war es eine mehrjährige Arbeit, die er Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts begonnen hatte.

Es gibt immer wieder Stimmen, welche die Authentizität des Essener Evangeliums anzweifeln. Sie sind mir alle bekannt. Hier ist allerdings nicht der Platz, sie zu diskutieren. Nur soviel: Kein anderer Text, weder im Neuen Testament noch in den Apokryphen, spricht so klar und deutlich von der Ewigen Bestimmung, die bereits im Tanach, der jüdischen Bibel, eindeutig zu erkennen ist. Dr. Shmuel Asher hat dies in seinem Lebenswerk zweifelsfrei nachgewiesen.

Wer diese Schriften zudem mit einem offenen Geist und einem mitfühlenden Herz liest, erkennt schnell, dass sie tiefe Weisheit atmen. Ihre Gotteserkenntnis wurzelt in einer hörenden Grundhaltung und mündet immer wieder in das Gebet. Wer die Stimme des Ewigen in seiner Seele nur einmal vernommen hat, versteht, wozu Jesus mit folgender Metapher ermutigen wollte.

«Öffne die Fenster deiner Seele weit und atme die frische Luft eines freien Menschen!»

Essener Evangelium, S. 120

Vertraue darauf, dass der Schöpfer aller lebendigen Seelen auch in dir das Gespür für alles Wahre, Gute und Schöne, mit anderen Worten für das Lebendige wecken kann!

«Das Gesetz ist das Leben»

Ein zentraler Begriff im Evangelium der Essener ist «das Gesetz». Wer aus den bisherigen Blogs weiss, dass es zwei Stimmen gibt, Aehjae und Jahwe, auf zwei Bergen, Horeb und Sinai, und darum auch zwei Gesetze, die primäre Regel des freien Willens und die Zehn Gebote – wer diesen Zusammenhang mitbedenkt, der versteht auch warum. Denn «das Gesetz ist das Leben», wie der essenische Jesus sagt. Er verweist mit diesem für unsere Ohren missverständlichen Begriff immer wieder auf die Ewige Bestimmung, die immerwährende Vereinbarung. Was alleine zählt, ist das Lebensprinzip, «denn in allem Leben ist das Gesetz». Statt Gesetz könnten wir also auch von Schöpfungsordnung oder Goldenen Regel sprechen.

Im Gegensatz dazu ist die Schrift tot, erst recht eine Gesetzessammlung von Vorschriften, die noch so erhaben sein mögen. Jedes fixierte Wort ist in letzter Konsequenz bereits das Ergebnis unserer Entfremdung vom Ewigen Schöpfer und darum auch von uns selbst. Andernfalls könnten wir Atemzug für Atemzug, Augenblick für Augenblick, das lebendige Wort des lebendigen Gottes vernehmen und mit unserem Leben beglaubigen.

Angaben zur Zitierweise

Die nachfolgenden Passagen aus dem Essener Evangelium habe ich aus verschiedenen Übersetzungen so präzisiert, dass der eben genannte Zusammenhang erkennbar wird. In runden Klammern stehen (Erläuterungen), in geschwungenen {grössere Abweichungen vom ursprünglichen Text}. Alle Hervorhebungen sind von mir.

==> wer sich weiter vertiefen will, lese:

Das Evangelium der Essener, von Edmond Bordeaux Szekely

»Wie können wir Gottes Gesetze lesen, wenn nicht in den heiligen Schriften? Wo stehen sie geschrieben? Lies sie uns vor von dort, wo du sie siehst; denn wir kennen nichts anderes als die Schriften, die wir von unseren Vätern geerbt haben (die Bibel). Sage uns die Gesetze, von denen du sprichst, damit wir sie hören und sie uns heilen und rechtfertigen mögen.« Jesus sagte: »Ihr verstehet die Worte des Lebens nicht mehr, weil ihr im Tode wandelt. Das Dunkel trübt eure Augen, und eure Ohren sind mit Taubheit geschlagen. Denn ich sage euch, es nützt euch nichts, wenn ihr eifrig über toten Schriften brütet, während ihr durch eure Taten den verneint, der euch diese Schriften gegeben hat. Wahrlich, ich sage euch, Gott und seine Gesetze sind nicht in euren Taten. Sie sind nicht in Schlemmerei und Völlerei, noch in liederlichem Leben oder lüsternem Tun, noch in der Gier nach Reichtum oder im Hassen eurer Feinde. Alle diese Dinge sind ferne vom wahren Gott und von seinen Engeln. Sie kommen aus dem Reich der Finsternis und vom Herrn aller Übel. Und alle diese Dinge tragt ihr in euch selber, und das Wort und die Kraft Gottes können nicht in euch eintreten, weil alle eure Übel und Gräuel in eurem Leibe und in eurem Geiste wohnen. Wollt ihr, dass das Wort und die Kraft des lebenden Gottes in euch strömen mögen, so beschmutzt und schändet weder euren Leib noch euren Geist (u.a. mit toten Tieren, wie unten erkennbar); denn der Leib ist der Tempel des Geistes, und der Geist ist der Tempel Gottes. Läutert den Tempel, damit der Herr des Tempels darin wohnen und einen Ort innehaben mag, der seiner wert ist.“ (S. 17)

Aus dieser und anderen Passagen fällt auf, dass Jesus immer wieder auf Unverständnis stösst. Seine Zuhörer haben buchstäblich eine lange Leitung, auf der sie zu allem Leidwesen auch noch selbst stehen. Er kreist mit seinen Worten immer wieder neu um dieselbe Wahrheit, wenn es sein muss, wie folgender Abschnitt zeigt, mit grösstmöglicher Wortgewalt.

«Du sollst nicht töten»

»Zu denen vor alter Zeit wurde gesagt: »Ehre deinen himmlischen Vater und deine irdischen Eltern {Erdenmutter}, und halte die Gebote, damit du lange lebest auf dieser Erde.« Und das vordringlichste Gebot lautete: »Du sollst nicht töten.« Gibt doch der Ewige allen das Leben, und was der Ewige gegeben hat, soll der Mensch nicht wegnehmen. Denn wahrlich ich sage euch, alles, was auf Erden lebt, kommt von der einen Mutter (Eva). Wer daher tötet, tötet seinen Bruder. Und der fruchtbare Ackerboden wird sich von ihm abwenden und wird ihm seinen Ertrag entziehen (wie bei Kain) {die Erdenmutter wird sich von ihm abwenden und wird ihm ihre belebenden Brüste entziehen}. Und Engel werden ihn meiden (nicht mehr schützen), und das Böse {Satan} wird in seinem Leibe Wohnung beziehen. Und das Fleisch der erschlagenen Tiere wird in seinem Leibe zu seinem eigenen Grabe werden. Denn wahrlich sage ich euch, wer tötet, tötet sich selber, und wer das Fleisch gemordeter Tiere isst, isst vom Leibe des Todes. Denn in seinem Blute wird jeder Tropfen ihres Blutes zu Gift; in seinem Atem beginnt ihr Atem zu stinken; in seinem Fleisch ihr Fleisch zu eitern {schwären}; in seinen Knochen ihre Knochen porös zu werden; in seinen Eingeweiden ihre Eingeweide zu faulen; in seinen Augen ihre Augen sich trüben (Star); in seinen Ohren produzieren ihre Ohren Schmalz. Und ihr Tod wird zu seinem Tode. Denn nur im Dienste eures Himmelvaters werden eure Sünden von sieben Jahren euch in sieben Tagen vergeben. Das Böse {Satan} aber vergibt euch nichts, ihm müsst ihr alles bezahlen. »Aug um Aug, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Feuer um Feuer, Wunde um Wunde«; Leben um Leben, Tod um Tod. Denn der Sünde Lohn ist der Tod. Tötet nicht, noch esst das Fleisch eurer unschuldigen Beute, damit ihr nicht Sklaven des Bösen {Satans} werdet. Denn dies bedeutet den Pfad des Leidens, und er führt zum Tode. Tut vielmehr den Willen des Ewigen, damit seine Engel euch auf dem Weg des Lebens dienen mögen. (S. 41f)

Für viele, zu viele sind dies drastische, unerhörte Worte. Wer kann ihnen standhalten? Sie sind wohl kaum zufällig an den äussersten Rand der biblischen Überlieferung geraten, sind sie doch nicht nur ein Frontalangriff auf unseren Lebensstil, sondern auch auf den dogmatischen Kern des Glaubens, nämlich das Sühneopfer.

Ein humanes Gesetz

Dieses verbale Gewitter hat für jene eine reinigende Wirkung, die «den Weg des Lebens» suchen. Dabei sind die Bedingungen mehr als freundlich, sodass auch jemand in der zweiten Lebenshälfte die Umkehr schafft. Was zählt, ist zuallererst die entschlossene Hinwendung zur Ewigen Bestimmung im Denken, Fühlen und Handeln.

Dann dauert es für alle sieben Jahre auf dem Irrweg eine Woche, um wieder ursprünglich und rein zu werden – eine anima mera. Für einen siebzig Jährigen sind dies ganze zehn Wochen, nicht mal drei Monate. Ein humanes Gesetz. Wenn das nicht Gnade ist…

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