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Mehr als Schall und Rauch

Mehr als Schall und Rauch

Gemäss dem Zeugnis des Tanach bzw. der Bibel hat der Ewige Schöpfer einen Namen, um genau zu sein: einen einzigen. Er ist nicht bloss eine Bezeichnungen unter vielen und daher mehr als Schall und Rauch. Diese Metapher hat Goethe im Faust I bekannt gemacht, als Antwort auf die berühmte Gretchenfrage. Dort befragt Margarete ihren Geliebten Dr. Heinrich Faust nach seinem Glauben an Gott, worauf er sich windet und ihr zur Antwort gibt:

Ich habe keinen Namen dafür! Gefühl ist alles; / Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut.

Damit wollte er wohl sagen, dass jeder Versuch, das Höchste Wesen mit einem einzigen unverwechselbaren Namen zu versehen, willkürlich und zufällig ist und darum wie Schall und Rauch vergeht. Im Gegensatz dazu findet, wer aufmerksam die Bibel liest, unter allen anderen Bezeichnungen für den Ewigen einen Namen, der heraussticht: Jahwe.

Das Tetragrammaton JHWH

Die vier Buchstaben JHWH, das sogenannte Tetragrammaton, gilt gemäss der jüdischen Tradition als direkt vom Höchsten offenbart, heilig und darf nicht ausgesprochen werden, um einen wie auch immer gedachten Missbrauch zu vermeiden. Es entstammt der hebräischen Konsonantenschrift und wird entweder als Jahwe oder Jehova ausgesprochen. Wörtlich übersetzt, bedeutet jhwh: Er, der ist, der da ist. – Dies in Kürze der Stand der akademischen Theologie wie auch vieler Bibelkommentare.

Nicht schlecht gestaunt habe ich über das Verdikt Shmuel Ashers, die ganze Diskussion um das Tetragrammaton sei ein blosses Ablenkungsmanöver, um den eigentlichen Namen und dessen Kraft zu verbergen. Als ich mich fragte, wo in der Bibel der Ewige seinen Namen offenbart, kam mir sogleich Exodus 3,14 in den Sinn, wo Mose Gottes Boten im brennenden Dornbusch sieht und von ihm einen Auftrag erhält. Daraufhin will er wissen, in wessen Namen er auftreten soll. Im Hebräischen erscheint dort jedoch nicht das Tetragrammaton jhwh, sondern ’hjh– die vier Buchstaben Alef, He, Jod und He.

’HJH ist der ursprüngliche Name des Ewigen

Nun, statt jhw heisst er dort ’hjh – korrekt transkribiert als ’æhjæ. Das Zeichen steht für den Buchstaben Alef, ausgesprochen wird das æ wie das ä in Äpfel, und betont wird der Name am Schluss. Der Einfachheit halber verwende ich folgende Schreibweise: Aehjae

Aber das ist ja sehr zum Verwechseln ähnlich, ebenfalls vier Buchstaben, drei davon genau gleich, bloss in einer anderen Reihenfolge! Das riecht doch eher nach spitzfindigem Gelehrtengezänk. Ist es aber nicht, wenn wir uns die Stelle in Ex 3,12-14 genauer anschauen:

11 Mose aber sagte zu Gottes Boten: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12 Da sprach er: Aehjae (Ich werde) wird mit dir sein, und dies sei dir das Zeichen, dass ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr an diesem Berg (Horeb) Gott dienen.13 Mose aber sagte zu Gottes Boten: Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage: Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch gesandt, und sie sagen zu mir: Was ist sein Name?, was soll ich ihnen dann sagen? 14 Da sprach Gottes Bote zu Mose: Aehjae nämlich, Aehjae (Ich werde sein, der ich sein werde.) Und er sprach: So sollst du zu den Israeliten sprechen: Aehjae (Ich-werde-sein) hat mich zu euch gesandt

Übersetzung ZuB, rot von mir ergänzt

Zunächst müssen wir genau hinschauen, wer zu wem spricht, nämlich ein Bote Gottes, und nicht Gott selbst. In Ex 3,2 ist von einem Engel, einem Boten Gottes die Rede, der Mose im Dornbusch erscheint. Auch sonst gibt es übrigens nie eine direkt sichtbare Begegnung zwischen dem Ewigen und irgendeinem Menschen, immer nur vermittelt. Dieser Bote eröffnet Mose bereits in V. 12, dass Aehjae mit ihm sein werde. Er kapiert es aber nicht, worauf der Bote in V. 14 nachdoppelt. Und um jegliches Missverständnis auszuräumen, legt er gleich nochmals nach und benutzt klar den Eigennamen Aehjae.

 «Ich bin ewig da» heisst mehr als Schall und Rauch

«Was ist sein Name?, was soll ich ihnen dann sagen? 14 Da sprach Gottes Bote zu Mose: Aehjae nämlich, Aehjae

Ex 3,13f

אֶֽהְיֶ֖ה אֲשֶׁ֣ר אֶֽהְיֶ֑ה

Wörtlich lassen sich die drei zentralen Wörter Aehjae ashaer Aehjae übersetzten mit: Aehjae, von dem gilt, dass er Aehjae (genannt) ist. Wie alle hebräischen Eigennamen hat auch der Name des Ewigen eine Bedeutung, und zwar eine ganz persönliche. Er heisst wörtlich:

«Ich existiere ewig, bin je und je derselbe und werde immer da sein.»

Das ist definitiv mehr als Schall und Rauch. Das ist der feine aber ganz und gar nicht kleine Unterschied zum unpersönlichen Jahwe-Namen, der soviel bedeutet wie:

«Er, der da ist.»

Das andere Wesen namens Jahwe

Er, der da ist – nicht aus sich selbst heraus, sondern zuallererst von Gottes Gnaden, im Auftrag dessen, der die Quelle ist von allem, was existiert. Jahwe ist, so gesehen, ein anderes wenn auch höchst wichtiges Wesen im Feld der Schöpfung. Er kommt später ins Spiel als zweite Stimme, am zweiten Berg, dem Sinai, um Mose das zweite Gesetz zu übergeben, uns bekannt als die 10 Gebote. Hier, am Berg Horeb, hat der Ewige Schöpfer Mose seinen Namen bekanntgemacht und mit ihm das erste Gesetz, die Ewige Bestimmung, bekräftigt.

Die Offenbarung in Ex 3,14 ist also keine metaphysische Interpretation des Jahwe-Namens, keine Jenseitsspekulation, wie es die meisten Übersetzungen und Kommentare suggerieren, sondern ganz klar ein Eigenname. Er ist von den Redaktoren über die Jahre an den meisten Stellen mit Jahwe ersetzt worden. Dieser Befund überrascht sicher viele, ist aber in der jüdischen Tradition bekannt, bis zurück zum grossen Gelehrten Moses Maimonides (12. Jh.).

==> wer sich weiter vertiefen will, studiere:

Schmuel Asher, The Asher Codex, 2013

Jesus predigte den Namen Aehjaes

Heute, da ich dies schreibe, ist Gründonnerstag. Er erinnert daran, wie Jesus mit seinen Jüngern vor seiner Hinrichtung am Kreuz zum letzten Mal beim Abendessen zusammen war. Angeklagt wurde er unter anderem wegen Blasphemie, Gotteslästerung.

Jesus hat den Menschen seiner Zeit gelehrt, wie sie zum Ewigen beten und als Ebenbild seines Charakters nach seinen Weisungen leben können. Entscheidend dafür ist, dass jeder Suchende erstens weiss, mit welchem Namen er den Höchsten anrufen soll, und zweitens was das erste Gesetz, die Ewige Bestimmung beinhaltet: nämlich kein Lebewesen mutwillig zu töten. Dies hat den damaligen religiösen Eliten ganz und gar nicht gefallen, weil sie so ihres Herrschaftswissens beraubt und in ihrem heidnischen, blasphemischen Opferkult blossgestellt wurden. Wie so oft projizierten auch sie, die Pharisäer und Schriftgelehrten, ihre eigenen Schattenseiten auf den, der sie aufgedeckt hat. Mehr dazu an einem anderen Ort.

Zum Abschluss eine Warnung und eine Anregung: Zum einen möchte ich dir nahelegen, den Namen Aehjae nur dann auszusprechen, wenn du die vorherigen Posts zur Ewigen Bestimmung gelesen hast und dein Leben danach führst. Ich bin überzeugt, der Ewige will nicht, dass wir seinen Namen im Munde führen, wenn Blut über unsere Lippen kommt.

Zum andern möchte ich dich in der Nachfolge von Jesus ermutigen, den Namen Aehjae zu meditieren, im Gebet zu bewegen. Indem du den erhabenen Namen bewusst aussprichst, öffnet sich dir das Geheimnis, eins zu werden mit dem Ewigen Schöpfer:

Aehjae – Ich bin für immer da, ich existiere ewig.

Spätestens mit dieser mystischen Erfahrung kannst du bestätigen, dass der Name des Höchsten mehr ist als Schall und Rauch.

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